Die neue Glocke III trägt eine Inschrift nach den Worten von Martin Luther: “Verleih uns Frieden gnädiglich“.
Die Kinder des Waldkindergartens "Villa Kunterbunt" Hofstetten, beim Eintreffen der neuen Glocke.
Am 14. Mai 2017 anlässlich unseres Lutherfestes wurde das erneuerte Geläut der Kirchengemeinde vorgestellt.
Eingeladen war nicht nur unsere Gemeinde sondern auch die katholischen Nachbargemeinden und die politischen Gemeinden. Start war um 15.00 Uhr mit einem Festgottesdienst und Einzug des Kirchenvorstandes, der beteiligten ev. und auch kath. Pfarrer. Der Gottesdienst stand unter dem Motto "Kirchenmusik und Reformation - eine Zeitreise".
Zum musikalischen Gelingen trugen bei: unser Posaunenchor, unser Organist Herr Alexander Kaufmann und das Moya-Quartett. Damit die Anwesenden auch einen weiteren Bezug zu 500 Jahre Reformation bekamen, gab es Nachrichten, sprich Infos aus dieser Zeit. Ziel war es, die Zeit von 1517 bis heute einfach erlebbarer zu machen. Unsere Pfarrer trugen im Gottesdienst historische Talare aus dieser Zeit und arbeiteten auch mit Puppen (Martin Luther und seine Frau Katharina), um spielerisch und mit einem Augenzwinkern Luthers Leben aufzuzeigen. Nach einem bewegenden Grußwort von Pfr. i.R. Norbert Geiger, dem ehemaligen Ökumenebeauftragten des Dekanats Obernburg und Fürbitten der kath. Nachbargemeinden endete ein sehr schöner Gottesdienst in einer "wohlgefüllten" Kirche.
Danach luden wir alle zum ökumenischen Beisammensein ein. Allen Beteiligten ein großes Lob, es war eine gelungene, abwechslungsreiche Veranstaltung.
Das Lied: „Verleih uns Frieden gnädiglich“ und der Beginn des Protestantismus.
Das Lied „Verleih uns Frieden gnädiglich“ (EG 421), dessen Anfang unsere neue Glocke ziert, hat Martin Luther wahrscheinlich anlässlich des Reichstags zu Speyer 1529 gedichtet. Das Lied bittet um Frieden, und zwar nicht um den Frieden für die Verstorbenen, sondern ganz diesseitig um politischen und sozialen Frieden (in diebus nostris / zu unsern Zeiten).
Diesen Frieden können wir selbst nicht herstellen, sondern nur Gott kann ihn uns „verleihen“. Das „Streiten“ können und sollen wir getrost Gott überlassen. Angesichts einer politisch prekären Lage im Jahr 1529, in der sich die Fronten zwischen den „katholischen“ und „protestantischen“ Fürsten immer mehr verhärteten, wirbt dieses Lied mit schlichten Worten um Besonnenheit und um Gewaltlosigkeit. Das Lied strahlt das Vertrauen aus, dass Gott in einer fair geführten Auseinandersetzung der Auffassung zum Durchbruch verhelfen wird, die dem Frieden dient.